Keine Neuauflage des Ellwanger Sparkassen-Meetings

Nach 10 erfolgreichen Jahren ist Schluss. Das Organisationsteam der DJK-SG Ellwangen e.V. hat entschieden, kein weiteres Ellwanger Sparkassen-Meeting mehr auszurichten. Steigende Anforderungen und die dünne Personaldecke im Veranstaltungskomitee gaben letztendlich den Ausschlag.

„Wir bedauern diesen Schritt sehr“, so Manuel Türk, Leiter des Organisationsteams. „Wir haben lange mit uns gerungen, bevor wir diese Entscheidung gefällt haben. Leider ist es uns aber nicht gelungen, die nicht zuletzt aufgrund von Verbandsvorgaben stetig steigende Organisationslast in den letzten Jahren auf mehr Schultern zu verteilen. Hinzu kommt noch, dass unser Team zu großen Teilen nach wie vor aus ehemaligen Leichtathleten der DJK-SG Ellwangen besteht, die der Beruf inzwischen in alle Teile der Republik verstreut hat.“ „Diese Situation war insbesondere deswegen schwierig, weil wir dem Meeting für die Zukunft neue Impulse hätten geben müssen, um unsere Stellung in der Meetinglandschaft zu erhalten“, ergänzt Sebastian Zundler, im Jahr 2010 Initiator des Meetings, „wir blicken stolz auf 10 Jahre Ellwanger Sparkassen-Meeting zurück und danken allen Helfern und Sponsoren, die uns über diesen Zeitraum unterstützt haben.“

In der Tat kann die Veranstaltung auf eine beeindruckende Bilanz zurückblicken: Gleich zur Premiere strömten mehr als 400 Athleten ins Ellwanger Waldstadion, über die insgesamt zehn Auflagen waren es fast 5.000, im Schnitt somit knapp 500, in der Spitze sogar fast 600. Damit zählte das Ellwanger Sparkassen-Meeting in den letzten Jahren zu den größten Meetings in Süddeutschland und lag auf Augenhöhe mit Veranstaltungen in Großstädten wie München oder Regensburg. Zahlreiche Bestleistungen, Qualifikationsnormen, Bestenlistenplatzierungen und Stadionrekorde wurden beim Meeting in Ellwangen von den Athleten der Region erzielt. Unvergessen auch die internationalen Topleistungen, die von Gästen aus mehr als 15 Nationen von vier Kontinenten erzielt wurden. So beispielsweise der 100m-Sieg von Mosito Lehata (Lesotho) im Jahr 2016 in 10,13sec oder die 7,97m die Vladyslav Mazur (Ukraine) 2017 im Weitsprung erzielte. Ähnlich stark auch die 11,28sec, die Krystina Tsimanouskays (Weißrussland) 2017 über 100m lief oder die von Laviai Nielsen (Großbritannien) 2016 in 52,28sec zurückgelegte Stadionrunde von 400m. Zahlreiche Athleten kamen nach ihrem Start in Ellwangen auch bei Europa- und Weltmeisterschaften oder gar Olympischen Spielen zu ehren, wie etwa die britischen Sprinterinnen Daryll Neita und Bianca Williams als Staffeleuropameisterinnen in Berlin 2018 oder die britische Viertelmeilerin Emily Diamond, die 2016 in Amsterdam EM-Gold und wie auch Daryll Neita 2017 in London WM-Silber mit der Staffel holte. Aber auch nationale Nachwuchsstars wie die inzwischen für den SSV Ulm startende Laichingerin Alina Reh nutzten das Sparkassen-Meeting als Sprungbrett und starten heute regelmäßig bei internationalen Titelkämpfen.

Trotz dieser medienwirksamen Top-Acts war den Veranstaltern die Abdeckung der gesamten Breite der Leichtathletik und die regionale Verwurzelung immer wichtig. „Wir haben gezielt von Anfang an bis zuletzt Wettbewerbe für fast alle Altersklassen im Programm gehabt und auch die selten angebotenen Disziplinen 400m Hürden oder Dreisprung ausgerichtet. Wir sind überzeugt, dass das unserer Veranstaltung einen besonderen Charakter und ein besonderes Flair verliehen hat“, erläutert Sebastian Zundler. Belegt wird dies auch durch den hohen Zuschauerzuspruch. Zu Höhepunkten wie den 100m-Finals standen regelmäßig deutlich vierstellige Zuschauerzahlen an der Bande der Ellwanger Laufbahn.

Mit dem Ende des Ellwanger Sparkassen-Meetings und nach dem Aus des ehemaligen Auto Wagenblast-Meetings in Essingen streicht nun auch das letzte verbliebene vereinsgetragene Meeting im Ostalbkreis die Segel. Dazu Manuel Türk: „Uns ist klar, dass das für die Leichtathletik und die Athleten in der Region Ostwürttemberg einen Einschnitt bedeuten wird und deswegen ist uns dieser Schritt auch sehr schwergefallen. Wir hoffen, dass sich in der Region bald wieder ein Team findet, dass sich an eine solche organisatorische Herausforderung heranwagt und sind gerne bereit, unsere Erfahrungen weiter zu geben.“